Am 07.08.2016 fand in Berlin-Kreuzberg eine Solidemo gegen die bevorstehende Zwangsräumung des Gemischtwarenladens für Revolutionsbedarf M99 statt.
Der Ladenbesitzer HG betreibt das Geschäft seit mehr als dreißig Jahren, das seither ein wichtiger Anlaufpunkt für Linke, Alternative und Autonome auch über die Grenzen Berlins und Deutschlands hinaus ist.
An der Demonstration beteiligten sich ca. 500 solidarische Anwohner*innen und Unterstützer*innen. Begleitet wurde die Demo von Sprechchören wie “M99, Friedel bleibt – One struggle, one fight!” und “Die Häuser denen, die sie brauchen!”.
Entlang der Route vom Heinrichplatz, vorbei am M99 in der Manteuffelstraße, bis zum Görlitzer Bahnhof bekundeten zahlreiche Anwohner*innen ihre Solidarität durch aus dem Fenster gehängte Transparente.
In Redebeiträgen wurde betont, wie unmenschlich die Zwangsräumung eines – noch dazu gesundheitlich schwer angeschlagenen – Ladenbesitzers nach über drei Jahrzehnten allein zugunsten einer kapitalistischen Verwertungslogik ist. So zerstöre die angedrohte Räumung HGs “Existenzgrundlage und Leben”. Stadtentwicklung solle sich an den “Bedarfen der Menschen orientieren” und nicht an Kapital- und Investor*inneninteressen. Zudem sollten sich berlinweit alle bedrohten Häuser und Projekte, wie die Rigaer 94, der Köpi-Wagenplatz, die Friedel 54 usw. vernetzen.
Auch HG selbst kam in Redebeiträgen zu Wort und stellte klar, dass er – entgegen anderslautender Meldungen in den letzten Tagen – das M99 nicht freiwillig verlassen wird und weiterhin für dessen Erhalt kämpfen will.
Die ursprünglich für den 09.08.16 angekündigte Räumung wurde inzwischen bis zum 20.09.16 ausgesetzt.
Weitere Bilder: https://flic.kr/s/aHskFYtCMz